Wenngleich Leimens Altstadt nur wenige charakteristische und ortsbildprägende Gebäude aufweisen kann bietet sie doch eine sehr eigenständige Atmosphäre: Dies liegt vor allem an der Offenheit und Porösität des Stadtgefüges mit seinen zahlreichen Blickbeziehungen und Durchquerungsmöglichkeiten.
Und hier setzt das Projekt an. Genau diese stadträumlichen Qualitäten sollen zur Ausbildung einer stärkeren Identität und Attraktivität der Leimener Mitte intensiviert werden. Dabei ist es das Ziel, die charakteristische Balance aus raumdefinierenden Elementen und visueller Offenheit auch in den Bereichen Rathaus und Bärentorplatz zu erreichen und das vorhandene Wegenetz durch die Blockinnenbereiche zu erweitern.
Als Stadt mit über 1.200jähriger Tradition im Weinbau bietet das Thema Wein großes Identifikationspotential bei den Leimener Bürgern, wie auch die Weinkerwe alljährlich durch ihre große Akzeptanz eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Im Entwurf wird die Assoziationswelt des Weinbaus in abstrahierter Form durch zahlreiche Analogien mit den stadträumlichen Themen zu einer Freiraumgestaltung verwoben, die deutlich genug ist, um die Fantasie der Stadtbenutzer anzuregen, aber auch genügend Spielraum für unterschiedliche Arten der Aneignung bietet, worin ideale Vorraussetzungen für einen funktionierenden, belebten städtischen Raum gesehen werden.
Das Beleuchtungskonzept sieht eine Beleuchtung über linear abgespannte Leuchten vor, die das Rankdraht -Bild des Bodenbelages widerspiegeln und dadurch ein gemeinsames Dach über die zentralen Innenstadtflächen spannen; auf dem Bärentorplatz sind diese Leuchten – wie Weinberg-Randpfähle – zwischen geneigte Masten, in den anderen zentralen Bereichen der Innenstadt – wie gegenwärtig – zwischen die Fassaden gespannt.
Standort
Leimen, Deutschland
Bauherr
Stadt Leimen
Architekten
Andreas Gehrke + Claus Thiemann
Typologie
Nichtoffener städtebaulicher Wettbewerb
BGF
—-
Projektteam
Andreas Gehrke Architektur
FGS – Forschung und Planungsgruppe Stadt und Verkehr
Projektdaten
Wettbewerb: 2008